Rückblick

Emma und Marion

Rückblick…heute vor einem Jahr…

Wir waren zur Kontrolle in der Radiologie Praxis im Klinikum München Schwabing – bei Dr. Glück.

Ich kann mich so gut an manche Tage erinnern, als wäre es erst gestern gewesen.

Emma war wie immer tapfer und gut gelaunt, hat Herrn Glück alle Fragen beantwortet, die er ihr stellte. Ob sie Schmerzen oder Übelkeit hatte nach den Bestrahlungen, wie es ihr geht, wie ihr Appetit ist.

Ich bin trotz allem, was ich nun weiß und mitgemacht habe, froh, dies alles erlebt zu haben – mit meiner geliebten Emma, die wirklich zu jedem Zeitpunkt voller Mut und Zuversicht war, die böse Blume zu besiegen. Jammern, meckern oder „ich will da nicht mehr hin“ – das gab es bei Emma nicht.

„Emmy, ich bin so unsagbar stolz auf dich, mein Engel.
Ich liebe dich, bis zum Himmel und zurück. 
Deine Mama.“

Rückblick

Rückblick…Heute vor einem Jahr… Emma mit bester Laune im Wartebereich vor der Bestrahlung – ich kann es immer wieder sagen, wie tapfer sie jede Minute bei Radio Robby mitgemacht hat. Ohne Tränen, ohne Narkose – immer in der Hoffnung, die böse Blume wird so vernichtet.

Und jetzt…kann sie nicht mehr lachen, springen und laufen….das macht mich sehr traurig.

Rückblick Bestrahlung

Emma bei der Bestrahlung

Rückblick…heute vor einem Jahr….Emma gezeichnet vom Cortison und der Biopsie, die kurz zuvor war.

Das Foto entstand in der ersten Woche der Bestrahlung, als wir stationär zur Überwachung der Nebenwirkungen der Strahlentherapie waren.

Sie war immer fröhlich und gut gelaunt. Auch wenn sie große Angst hatte, alleine auf der schmalen Liege im Bestrahlungsraum ausharren zu müssen. Die wenigen Minuten, in der Radio Robby seine Arbeit machte, erschienen ihr sicher endlos. Wir versuchten, ihr die Zeit so angenehm wie möglich zu machen, indem wir ihr über das Mikrofon „Petronella Apfelmus“ vorlasen.

Der Anblick meiner Maus mit dieser Maske lässt mich heute noch weinen. KEIN Kind dieser Welt sollte dies durchmischen müssen!

Magensonde

Emma mit Magensonde

Da ich in letzter Zeit öfter gefragt wurde, warum Emma eine Magensonde hat, möchte ich erzählen, wie es dazu kam…

Es war Ende März. 
Mein Mann und ich hatten beim Gespräch in der Klinik beschlossen, daß wir keine Shunt-OP für Emma möchten (ich hatte darüber berichtet). Stattdessen wurde ein schnellstmöglicher Beginn der Re-Bestrahlung und zusätzlich die Einnahme von Cortison beschlossen. 

Das Cortison wurde sofort benötigt, um den Tumor „einzudämmen“. Die Bestrahlung kann als Nebenwirkung den Tumor anschwellen lassen. Um weitere Hirndruckprobleme zu vermeiden, war das Cortison extrem wichtig. 

Der Radiologe fragte uns, ob wir sicherstellen können, daß Emma das Cortison ab sofort zuverlässig einnimmt.
Ich musste mir eingestehen, daß ich die Frage nicht mit JA beantworten kann. Denn in letzter Zeit wurde es immer schwieriger für Emma, die bis dahin benötigte Medikamentenmenge mehrmals täglich einzunehmen. Der Ekel war groß und es waren meist große Überredungskünste von Nöten. Die Arznei schmeckt bitter oder hat eine dickflüssige Konsistenz oder es waren große Mengen von Flüssigkeiten. Die Tabletten gaben wir ihr stückchenweise in breiiger Nahrung. Aber es war alles in allem immer eine schwierige Prozedur mit Tränen und großer Überwindung…

Also sagte ich, daß ich es nicht weiß. Und dann ging alles sehr schnell. Emma wurde in der onkologischen Tagesklinik die erste Magensonde gelegt. Es war schmerzhaft und unerwartet, wir waren alle vor neue Herausforderungen gestellt. Aber es gab keine Zeit, um lange abzuwägen, welche Vor- und Nachteile eine Magensonde hat, wie der Alltag zuhause denn nun funktionieren würde. Wer kennt sich als Laie schon damit aus? 

In den ersten Tagen mit der Sonde waren wir erleichtert, denn die Medikamentengabe war vereinfacht, keine Frage. Aber Emmas Abneigung gegen diesen Fremdkörper, die Angst vor den Blicken der anderen und dem Alltag mit dem störenden Schlauch waren da. Er stört beim Waschen, beim Essen und Trinken, beim An- und Ausziehen, beim Spielen und und und. 

Mittlerweile haben wir uns damit abgefunden und Emmas Hoffnung, den Schlauch bald wieder loszuwerden, ist verschwunden. Zu groß ist ihre Angst vor dem Schlucken der „bitteren Medizin“. 

Da man eine Magensonde nach Information der Ärzte nur eine begrenzte Zeit verwenden darf und soll, wurde die Sonde gestern bei unserem Besuch in der Klinik gewechselt. Es ging sehr schnell und die Tränen liefen; man kann sich vorstellen, wie schmerzhaft es für Emma war. 
Der bisherige Schlauch wurde gezogen und ein neuer wurde gelegt. Der jetzige Schlauch ist dünner und kürzer, was die Handhabung erleichtert, zudem ist er nicht ganz so störend in der Nase für Emma. 

Anschließend hatten wir noch ein Gespräch bei Emmas Radiologen Herrn Glück, Facharzt für Strahlentherapie. Das Nachgespräch, etwa fünf Wochen nach Ende der Re-Bestrahlung, dient dazu, Folgen und Verbesserungen der Bestrahlung aufzuzeigen und zu dokumentieren.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß es bisher nicht nötig war, Emma Wasser oder Nahrung über die Sonde zu geben. Sie kann selbständig trinken und essen. Manchmal braucht sie etwas Hilfe, aber ihr großer Willen hilft ihr immer dazu, es selbst zu versuchen – und das klappt auch sehr gut! 

In dem Sinne – mehr Berge, weniger Täler!

Der Name ist Programm?

Emma und Marion

Long time no see – wir sitzen gerade bei Emmas Radiologen Herrn Glück ? zum Nachgespräch der Re-Bestrahlung.

Emma war heute schon ganz tapfer, denn sie hat eine neue Magensonde bekommen und der Port wurde angepikst…wie immer hat sie ganz toll mitgemacht und die Tränen waren schnell getrocknet! 

Erste körperliche Einschränkungen

Emma lächelt

Es fällt mir wahnsinnig schwer, diese Zeilen zu schreiben. 

Emma geht es seit einigen Tagen körperlich schlechter. 
Ihre rechte Körperhälfte, der Arm und das Bein, sind eingeschränkt. Sie kann selbständig nicht mehr von A nach B gehen, auch wenn sie das so gerne möchte. 

Der Wille ist da und sie versucht es immer wieder, aber es klappt nicht mehr so wie früher.

Die böse Blume zeigt leider Zeichen und das macht uns sehr sehr traurig. 
Emma schämt sich sehr und für sie ist es schwer, weil zusätzlich zur Magensonde nun auch noch körperlich zu sehen ist, daß sie krank ist.

Und ich fühle mich hilflos und habe Schwierigkeiten zu antworten, wenn sie mich wieder fragt, warum sie denn nicht ist wie alle anderen Kinder.

Trotzdem lacht sie viel, geniest die gemeinsame Zeit und freut sich über die sonnigen Tage, wenn wir ein bißchen im Garten sein können. Es sind die Kleinigkeiten, die ihr Mut und Kraft geben für diese schwere Zeit. 

Ich hoffe so sehr, daß die Bestrahlung anschlägt und die Bewegungen wieder besser werden.

Emma freut sich nun sehr auf Ostern, einen geplanten Ausflug in den Playmobil Funpark und die gemeinsame Zeit mit der Familie. 
Ich hoffe, daß alle Planungen so klappen, wie wir uns es wünschen.

Bitte betet und bittet weiterhin für und mit uns, daß es sich nicht weiter verschlechtert. 

Liebe Grüße senden Marion und Emma

Radio Robby und Emma kämpfen gegen die Blume

Emma auf dem Sofa

Die Hälfte der Bestrahlung ist geschafft. Emma kann nun die restlichen Termine an einer Hand abzählen. Das gibt ihr Kraft für die letzten Tage mit Radio Robby. 
Sie meistert die Bestrahlung weiterhin mit Bravour, ohne Narkose und ganz ganz tapfer. Die Maske zwickt zwar inzwischen etwas (durch die Gewichtszunahme und die Wassereinlagerungen „dank“ des Cortison), aber auch das versteht sie und akzeptiert das. 

Die Nebenwirkungen der Bestrahlung sind bisher ausgeblieben. 
Sie ist zwar sehr müde, hat aber keine Kopfschmerzen mehr. Essen, Trinken und Gehen klappt gut und es zeigten sich keine Verschlechterungen. 

Das Cortison wird ab Donnerstag weiter reduziert, so daß es so bald wie möglich nicht mehr genommen werden muß. 

Vielleicht können wir dann auch auf die Magensonde verzichten, die Emma immer noch sehr stört. 

Zwei Wochen nach Ende der Bestrahlung werden wir wieder nach Köln reisen, wenn sich Emmas Zustand stabil hält und nicht verschlechtert. 

Soviel von uns im Moment – ich halte euch weiter auf dem Laufenden….ich geh dann mal Abendessen machen  (die „deftigen Gelüste“ sind unverändert- heute wünscht sich Emma Frühlingsrollen und Tomaten-Mozzarella-Salat)

Liebe Grüße und bis bald 

Marion mit Emma

„Ich bin nicht Frau Rainer, ich bin EMMA KARL!“

Emma beim Essen

Diesen Satz müsst ihr euch mit einem energischen Ton einer kleinen 6jährigen vorstellen.
Die Überschrift könnte auch lauten „Emmas Humor“.

Emma hatte schon immer einen guten Humor, sarkastisch, trocken, spitz und immer auf dem Punkt – oft sehr zum Leidwesen ihrer Brüder. 

Als es Emma schlechter ging, redete sie weniger, sie schonte sich und sparte sich ihre Kräfte auf. Aber jetzt, seit es ihr (dank Cortison) besser geht, kommt die Lust an der Kommunikation zurück und auch ihr Humor zeigt sich wieder. Und bereichert so manches Abendessen oder andere Momente, in denen wir zusammen sitzen.

Leider kann man gewisse Situationen schlecht erzählen oder niederschreiben, diese muss man erlebt haben. 

So wie auch den Moment heute, als wir in der Strahlentherapie-Praxis noch etwas warten mussten und eine Durchsage kam „Frau Rainer bitte in Kabine 3“ und Emma mit einem grimmigen Gesichtsausdruck sagte „ich bin nicht Frau Rainer, ich bin Emma Karl!“. 

Ich möchte euch damit sagen, wie sehr es mich freut, daß sie Fortschritte zeigt und es ihr gut geht. Danke, daß ihr an uns denkt und uns unterstützt! 

„Mama, warum habe ich immer Hunger?“

Das war Emmas Frage heute früh, als sie die erste Portion Leberkäse verputzt und immer noch Hunger hatte. 

Emma bekommt seit vergangenen Freitag Abend Dexamethason (Cortison). 

Das ist notwendig, um das Ödem um den Tumor herum einzudämmen und gerade jetzt in der Phase der Bestrahlung keine Gefahr durch erhöhten Hirndruck einzugehen.

(Hier findet ihr einen interessanten Bericht dazu: https://www.fau.de/…/wiss…/cortisontherapie-bei-hirntumoren/

Emma hat gestern den zweiten Tag der Bestrahlung gemeistert und unser „Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie“ hat gestern gesagt, daß wir bereits jetzt eine von drei täglichen Dexa-Einheiten weglassen dürfen. 

Die Klinik achtet sehr darauf, dass soviel wie nötig, aber sowenig wie möglich eingesetzt wird.

Emma geht es mit dem Cortison besser, es wirkt sehr schnell. Sie hat keine Kopfschmerzen mehr und ihr Allgemeinbefinden verbesserte sich. Aber auch der Appetit. Ihre Gelüste speziell auf Leberkäse kennen wir bereits von ihrer Dexa-Einnahme letzten Sommer. 
Obst, Gemüse, Süßigkeiten – alles, was sie vorher sehr gerne gegessen hat, ist nun gewichen und sie bevorzugt deftige Lebensmittel – Wurst, Leberkäse, Fleisch…
Es fällt schwer, ihr nicht immer ihre Wünsche zu erfüllen. Aber wenn der Leberkäse aufgegessen ist, isst sie wohl oder übel dann auch den „gesunden Rest“, den ich ihr eingepackt habe. 🙂

Soviel von uns im Moment….
Ich hoffe, Emma meistert die weiteren Bestrahlungstermine genauso tapfer und mutig wie bisher und Radio-Robby bekämpft die böse Blume schnell und gewissenhaft!