Mit blutendem Mama-Herz und Tränen, die nicht aufhören wollen zu laufen, ist es mir wichtig, euch allen zu sagen, wie friedlich meine Emma eingeschlafen ist und wie gut es mir tut, zu wissen, dass es kein Kampf war.
Emma hatte bereits die letzen Tage sehr viel geschlafen, ihre Atmung war ruhig und flach. Es war kein Schleim zu hören, sie hatte keine Atemnot. Sie schlief so viel und ich vermisste sie schon so sehr, obwohl ich neben ihr war.
Die Sättigung war stets niedriger als gewohnt. Ihre Füße, Beine und dann auch Hände waren trotz der Decken kühl.
Das was in den nächsten Stunden passierte, habe ich nicht geahnt, aber innerlich doch gespürt, wenn ich bedenke, was ich instinktiv getan habe.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag versuchte ich gegen 1:00 Uhr einzuschlafen. Als ich in meinem Bett lag und Emmas Hand hielt, die schon seit Stunden sehr kalt war, redete ich mit ihr. Ich erzählte ihr alles, was mir auf der Seele lag, was ich mir für sie wünsche, dass sie wieder lachen und laufen kann und mich umarmen und küssen kann. All das was ich so vermisse.
Ich schlief dann irgendwann ein, und erwachte gegen 2:00 Uhr, weil sie anders atmete, alle paar Sekunden schwer und mit einem Geräusch, dass ich noch nie gehört habe.
Ich versuchte ihr, den Puls zu messen, er war sehr hoch und die Sättigung niedrig.
Ich holte meinen Mann, der unten schlief und bat ihn, ihr Morphium zu geben. Wir legten Emma auf den Rücken, er ging wieder nach unten. Ich bestrich ihre Schläfen mit dem Lavendelöl, gab ihr eine Tablette Tavor und legte mich zu ihr ins Bett.
Wieder redete ich mit ihr, sagte ihr, wie mutig und tapfer sie immer war und wie schön ich es fand, dass wir es uns so schön gemacht haben, die gemeinsame Zeit genutzt haben und ich erzählte ihr wieder vom Band der Liebe, das uns nie trennen wird.
Ich hatte den Text des Liedes „Ein Elefant für dich“ im Kopf und während ich so neben ihr lag, sie spürte und redete, merkte ich, dass ihre Atemzüge immer weniger wurden, die Pause dazwischen immer länger. Ich sagte „Emma, du musst atmen“, dann nahm sie einen tiefen Atemzug und dann war Pause…
Ich setze mich auf, schaute sie an, sah ihre geöffneten Augen im Licht der Nachtlampe und sagte „Emma, schaust du mich an?“.
Der Blick war starr, aber auf mich gerichtet, als wenn sie mich noch ein letztes Mal ansehen wollte. Ich sagte ihr, dass ich das große Licht anmachen muss, schaute auf die Uhr und ging wieder zu ihr. Ich wusste, dass sie nun für immer eingeschlafen war, sagte ihr dass ich sie liebe und nun ihren Papa holen werde.
Mein Mann und ich haben uns stundenlang von ihr verabschiedet, ich lag neben ihr im Bett, streichelte sie, küsste sie und konnte dann noch mal schlafen. Es war so friedlich und fühlte sich gut und richtig an.
Über den nächsten Stunden und Tage werde ich euch irgendwann berichten.
Ich kann nur sagen, es war schön und fühlt sich gut an, auch wenn die Leere riesengroß ist. Emma hat uns so viel gegeben und wird immer bei uns sein, sie hat uns gelehrt, was Liebe ist und was das Leben bedeutet, mit allen Facetten.
Emma, mein Schutzengel, meine Liebe meines Lebens, du hast mir unseren gemeinsamen Wunsch erfüllt, dass wir zusammen sind, wenn du erlöst wirst von deinem Leiden und deinen Schmerzen. So nah zusammen, wie es nur geht, in der Ruhe der Nacht und dem Schutze der Dunkelheit, stets beleuchtet von dem Licht unserer Liebe.
Ich danke euch allen für eure Worte.
Es war mir ein Anliegen, euch zu erzählen, wie friedlich und voller Liebe Emma am 29.09.2019, am „Tag der unsichtbaren Boten“, dem Erzengel-Fest für immer eingeschlafen ist.