Noch mal leben

Habt ihr schon von der Ausstellung „NOCH MAL LEBEN – von der Unglaublichkeit des Endlichen“ gehört?

Der Tod – bis zu Emmas Diagnose hatte ich keine nennenswerte Begegnung mit dem Tod. Doch seit ich Emma beim Sterben begleiten durfte, sehe ich das Thema mit anderen Augen. Der Anblick eines verstorbenen Menschen macht mir keine Angst.

In dem Projekt NOCH MAL LEBEN wurden unheilbar Kranke gebeten, sie in ihrer letzten Lebensphase begleiten zu dürfen. So entstanden Porträts dieser Menschen kurz vor und nach ihrem Tod. Die Texte, die zu den Bildern veröffentlicht sind, berichten von den Ängsten, Hoffnungen und dem Leben der Sterbenden.

Ende August war ich bei der Vernissage der Ausstellung in Pfaffenhofen und durfte ein paar persönliche Worte mit dem Fotografen Walter Schels und seiner Frau, der Journalistin, Beate Lakotta wechseln. Ich erzählte Herrn Schels von Emma und dass auch ich Fotografien von ihr nach ihrem letzten Atemzug besitze. Und dass ich froh darüber bin, Aufnahmen von der letzten Lebensphase von Emma, vor und nach ihrem Tod zu haben. Auch wenn es mir schwer fällt, diese anzuschauen, so habe ich sie sicher gespeichert.

Die Fotos der Ausstellung betrachtete ich in Ruhe und konnte feststellen, dass diese Menschen nach ihrem Tod friedlich und erlöst aussahen. Ich las interessiert die Geschichten zu den Porträts. Als ich an dem Teil der Ausstellung mit den Bildern zweier Kinder angekommen war, musste ich meine Tränen zurückhalten. An dieser Stelle beendete ich meinen Rundgang.

Das Buch zur Ausstellung habe ich von Walter Schels und Beate Lakotta signieren lassen und werde es, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wieder in die Hand nehmen und mich zurück erinnern. An diese besondere Begegnung mit zwei Menschen, die es gewagt haben, das Tabuthema Sterben und Tod auf eine wirklich berührende und wertschätzende Art und Weise zu zeigen.

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