Das vierte Weihnachten ohne Emma

Viele von euch können sich vielleicht an mein Dilemma an Weihnachten 2021 erinnern. Ich hatte kein Geschenk für Emma und war tieftraurig. Im letzten Moment habe ich noch ein Geschenk gekauft und fühlte mich trotzdem schlecht dabei.

In diesem Jahr war es anders. Das Geschenk für Emma ist schon längst verpackt und liegt später unter unserem Weihnachtsbaum.
Im ganzen Stress der vergangenen Monate, die in den letzten Wochen und Tagen verstärkt waren, habe ich es dennoch geschafft und bin stolz auf mich.
Wegen unserer Katze Ida wird unser Weihnachtsbaum dieses Jahr nicht mit unseren schönen Glaskugeln geschmückt. Deshalb habe ich aus FIMO Baumschmuck gebastelt und einen ganz besonderen Anhänger nur für Emma gemacht. Die Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit ist leider bei mir nicht gegeben, aber beim Basteln habe ich dieselbe Ruhe verspürt wie beim Bemalen meiner Emmama-Steine.
Ich freue mich schon darauf, Emmas Geschenk heute Abend ans Grab zu bringen. Im Dunklen der Nacht, in der Stille der Dunkelheit werde ich sie besuchen, an ihrer Grabstelle. Denn eigentlich ist sie ja bei uns zuhause.
Emmas Grab ist bereits seit Anfang Dezember weihnachtlich geschmückt, aber heute gibt es nochmal eine andere, neue Dekoration.
Das ist das einzige, was ich für mein Mädchen tun kann. Denn ich hoffe, sie schaut mir zu und freut sich, wie schön ihr Grab glitzert und glänzt. Es soll ja schließlich jeder sehen können, dass dies die Erinnerungsstelle für ein ganz besonderes Mädchen ist.
Oft suche ich nach Zeichen von Emma, wünsche sie mir so sehr und bin selbst davon überzeugt, dass ich sie einfach nicht erkenne und sehe.

Aber die Begegnungen, die ich seit Donnerstag erlebt habe, sind so eindeutige Zeichen, dass selbst ich diese nicht mehr übersehen kann.
Als heute noch Emmas Foto im Adventskalender der Rehaklinik Katharinenhöhe bei Facebook gepostet wurde, war der Höhepunkt für das diesjährige Weihnachten für mich, für mich ganz persönlich, erreicht.
Emma ist in Erinnerung, Emma ist unvergessen. Meine zauberhafte engelsgleiche Emma ist ganz präsent heute.
Nun habe ich keine Angst mehr vor dem Heiligabend, vor den nächsten Tagen und alles, was sich eigentlich nicht richtig anfühlt, weil Emma fehlt.
Denn Emma ist dabei, nicht greifbar, aber spürbar. Denn anders kann ich mir all das, was in den vergangenen Tagen passiert ist, nicht erklären.

„Danke Emma. Du kennst mich, manchmal brauche ich etwas länger, um deine Zeichen zu erkennen. Aber du hast es genau richtig gemacht. Ich liebe Dich. Bis zum Himmel und zurück. Deine Mama.“

Meine Emma, mein Mausebär,

heute vor drei Jahren bist du für immer eingeschlafen und wachst seitdem als Engel im Himmel über unsere Familie.
Ablenken wollte ich mich heute, aber es ist mir nicht gelungen. Immer wieder kreisten die Gedanken um die Stunden vor drei Jahren.
Du weißt, wie schwer es mir fällt, Fotos und Videos von dir anzusehen.
Auch die Erinnerungen an die Zeit vor drei Jahren versuche ich zu verdrängen.
Weil es mich so traurig macht.
Papa und ich sind vormittags los gefahren, um Luftballons für dein Grab und als Himmelsgruß zu holen.
Ich fühlte mich so leer und einsam, so tieftraurig.
Dann sah ich bei Facebook das Video von Doris, das sie für heute gezaubert hatte.
Als die Stimme von Patricia einsetzte und sie für uns beide das Lied „Still“ von Jupiter Jones sang, war es um mich geschehen.
Innerhalb der kompletten vier Minuten des Videos, beim Betrachten jedes einzelnen Fotos erschienen blitzartig die Erinnerungen dieser Momente in meinem Kopf.
Genau das habe ich gebraucht! Es tat so gut und der Tag nahm eine Wendung.
Ich lächelte, ein wohlig warmes Gefühl umgab mich. Ein Gefühl voller Stolz und Dankbarkeit.
Ab diesem Zeitpunkt weinte ich nicht mehr, sondern lächelte selig und tat all das, was du gern mochtest – ich aß Süßigkeiten und schaute Fotos und Videos an. Papa lackierte mir die Nägel – mit deinem mintfarbenen Nagellack, den du so sehr gemocht hast.
Ich hoffe, die Luftballons in rosa und pink haben dich erreicht. Leider hat der Himmel geweint, als wir an deinem Grab waren. Aber wir hatten einen ganz besonderen Emma-Hasen dabei, der heute den Tag mit uns verbringt und ein Stückchen Emma mit auf seine Reise nimmt, die bald ansteht.
Aber warum erzähle ich dir das alles? Du bist doch immer bei mir, oder? Das sanfte Streicheln über meine Wange oder meinen Kopf, das bist doch du!
Bitte begleite uns heute Abend, zum ersten Elternabend in der Schule von Pius. Denn auch dieser Weg fällt mir so schwer, du weißt warum – auch du wärst in diese Schule gekommen. Aber mit dir an meiner Seite schaffe ich auch das!
Mein unsichtbarer Engel, wenn ich dich doch nur sehen könnte…
Ich liebe dich – für immer und ewig. Für Emma und ewig!
Deine Mama

Hopfen 2022

Es ist inzwischen Tradition – wenn die Hopfenernte in der Hallertau beginnt, bekommt auch Emma ein klein wenig vom jährlichen Hopfen ab.

Emmas großer Bruder Quirin hat ihr gestern ein kleines Sträusschen ans Grab gelegt. Besonders gerührt hat es mich, weil ich ihn nicht darum gebeten habe.
An dieser Stelle (Quirin, ich weiß, es ist dir wichtig) – vielen lieben Dank dafür!
Leider ist es in letzter Zeit ruhig geworden auf Emmas Seite, was mir unsagbar leid tut.
Krankheit und leider auch eine neue Krebsdiagnose in der Familie rütteln mein Leben zur Zeit mächtig durcheinander.
Ich bin auf der Suche nach einem Neuanfang, in so vielen Bereichen.
Beruflich und persönlich – überall herrscht Handlungsbedarf.
Und dennoch fühle ich mich oft gelähmt; weiß nicht, in welche Richtung in mich bewegen soll.
Soll ich das tun, was mein Herz sagt? Oder doch dem Verstand vertrauen?
All das beschäftigt mich sehr.
Aber alles wird so kommen, wie es sein soll. Ich muss nur Geduld haben. Das ist aber im übrigen nicht meine Stärke…
Seit gestern ist das Thema Kinderkrebs und DIPG noch präsenter in meinen Gedanken als an jedem anderen Tag, an dem ich Emma so sehr vermisse.
Denn der September ist Bewusstseinsmonat für Kinderkrebs. All die Fakten und Bilder von verstorbenen Kindern, die ich tagtäglich in meinem Feed sehe, zeigen mir ganz deutlich die harte Realität. All das, was vor dem Sommer 2018 für mich so weit weg, so unbekannt war.
Trotz alledem fühlt es sich so richtig an, in Emmas Vermächtnis etwas zu tun! Denn still sitzen und nichts tun, das ist nicht meine Art.
In diesem Sinne – helft mit, schafft mit uns zusammen
Bewusstsein für Kinderkrebs.

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GO GOLD IN SEPTEMBER ?
Bis bald, ihr Lieben.
Marion mit Emma im Herzen

Die Woche nach Emmas 8. Geburtstag, ihrem ersten Geburtstag im Himmel

Luftballons für Emma

Ich habe lange gewartet, um diesen Bericht zu schreiben. Ich habe diese Tage gebraucht, um die Momente vom vergangenen Sonntag zu verarbeiten.

Schon am Vortag begann ich mit den Vorbereitungen, habe Kuchen gebacken und bunt verziert, mit Zuckerguss in rosa, mit bunten Zuckerperlen und -streuseln – so wie Emma es immer geliebt hat. Oben drauf ein Einhorn, ein Regenbogen, Luftballons und Wolken. Ich war selbst ganz verliebt in diesen Mädchen-Kuchen – der Emma und ihre Vorlieben so sehr widerspiegelte. 

Dann habe ich den Tisch gedeckt, so wie ich es immer gemacht habe, mit einem Teller und einem Becher für das Geburtstagskind, einer Geburtstagskarte, Glitzerkonfetti, dem Grimms-Holz-Geburtstagsbogen und dem Kuchen.
Dazu setzte ich ihre geliebte Baby Born Puppe Lotta mit einem Party-Kleid an Emmas Platz. 

Dieses Jahr steckte ich uf den Geburtstagsbogen zwei Zahlen – die 8 für Emmas 8. Geburtstag und die 7 – denn sie ist und bleibt für immer 7…

Auf dem Tisch stand ein Bild von Emma mit einer Happy-Birthday-Krone. 

Bereits früh am 21. Juni 2020 wurde ich zu Tränen gerührt – Doris hatte auf der Seite „Ein Hase für Emma“ ein Video gepostet, in dem sie mit ihrer Tochter Franzi Luftballons für Emma in den Himmel schickten – ein wunderbarer Moment am frühen Morgen, der Beginn vieler bezaubernder Momente an diesem Tag.

Wenig später kam Karin, eine Freundin aus unserem Dorf, mit einem Kuchen und einem sehr persönlichem Geschenk zu uns. Zu dem Geschenk möchte ich euch aber in einem gesonderten Beitrag mehr erzählen. 

Vormittags besuchten uns noch meine Schwester mit ihrer Familie und meiner Mama, nachdem sie zu Emmas Grab gefahren und Geschenke hinterlegt hatten.

Nach Mittag gingen mein Mann, meine Söhne und ich zum Friedhof und ließen dort Luftballons steigen, brachten ihr unsere Geschenke – eine Feen-Barbie und eine Schleich-Fee mit einem Einhorn.

Am Nachmittag trafen wir uns am Grab mit Emmas Freundinnen und ihren Mamas, meiner Freundin Steffi und meiner Schwägerin (Emmas Taufpatin) und Emmas Cousine.
Wir schickten viele Luftballons in den Himmel und hörten dazu das Lied „Ich schenk dir einen Regenbogen“ – zum Text passend ließen wir alle gleichzeitig beim Wort „Luftballon“ los und schauten mit Gedanken an Emma den Ballons hinterher. 

Am Abend gingen mein Mann und ich alleine zum Grab, bewunderten die vielen Geschenke, die Emma an diesem besonderen Tag gebracht wurden und schwelgten in Erinnerungen.

Noch Tage später war ich damit beschäftigt, die zahlreichen Nachrichten und Kommentare in verschiedenen Beiträgen zu lesen. 
Ich war überwältigt von den vielen Glückwünschen, die uns erreicht hatten. 
Ich freute mich so sehr, daß ganz viele Menschen an diesem Tag an Emma gedacht haben. 

Eine ganz liebe Freundin, die ich vor Monaten über unsere Facebook-Seite kennenlernte, hat sogar einen ganzen Emma-Tag verbracht – mit einem selbst gebackenen Geburtstagskuchen und vielen Gedanken an meine Zaubermaus. Auch ein Luftballon wurde von ihr zu Emma in den Himmel geschickt.

Ich möchte euch allen DANKE sagen – danke daß ihr an meiner Seite seid, daß ihr Emma gratuliert habt, sie nicht vergesst und euch so viele besondere Sachen einfallen habt lassen. 
Ich bin stolz, euch an meiner Seite zu haben.

Dieser Tag hatte viele schmerzliche Erinnerungen, aber auch wunderschöne Momente, die ich nie vergessen werde.

Es grüßt euch ganz lieb
Marion mit Emma im Herzen

Der Tag vor Emmas 8. Geburtstag

Emmas erster Geburtstag

Mit dem heutigen Beitrag zeige ich euch Fotos von Emmas 1. Geburtstag…

Bis heute sind fast 7 Jahre vergangen, heute ist der Tag vor Emmas 8. Geburtstag….
Ich habe Angst vor dem morgigen Tag. 
Angst vor den Erinnerungen an vergangene Geburtstage. Angst vor dem leeren Platz am Tisch, auf dem ich Kuchen und Geschenke vorbereiten werde.

Weil dieses Jahr kein Mädchen mit riesengroßer Vorfreude auf ihren großen Tag am Geburtstagsmorgen an den Esstisch stürmen wird, um IHREN Platz zu sehen, den ich immer so liebevoll wie möglich vorbereitet und dekoriert habe.

Ich werde versuchen, alles so zu gestalten, wie Emma es immer gerne mochte. Mit leckerem Kuchen und bunter Dekoration, mit Geschenken ihres Wunschzettels, der immer lang war und sich fast wöchentlich veränderte und mit Menschen, die sie lieben. 

Aber es ist anders. Sie ist nicht mehr da, nicht mehr körperlich dabei. 

Ich merke, daß ich, mit meiner unendlichen Mamaliebe und meinem tiefen Mamaschmerz den Tag als etwas ganz Besonderes sehe wie sonst niemand anderes. 
Das verstehe ich…denn ich versuche immer, Verständnis zu finden, für alle Menschen und alle Empfindungen. 
Aber oft ist es schwer…

Ich möchte nicht, daß Emma vergessen wird. Ich möchte, daß sich alle an mein Mädchen erinnern, alle mit ihr feiern, auch wenn sie nicht mehr dabei sein kann. 

Auch wenn man sie nun an ihrem Grab besuchen muß und sie nicht mehr zuhause vorfindet, inmitten ihrer Geschenke und mit einem stolzen Lächeln. 
Auch wenn der Schmerz so groß ist. 
Sie hat es verdient, daß sie weiterhin gefeiert wird! 

Nun mache ich mich weiter an die Vorbereitungen…mit Tränen in den Augen und einem tonnenschweren Herz. 

Marion mit Emma im Herzen

Planungen zu Emma´s 8. Geburtstag

Einladung zu Emmas Himmelsgeburtstag

Seit Wochen denke ich an Emma´s Geburtstag am 21 Juni 2020…an ihren ersten Geburtstag im Himmel.

Immer wieder habe ich überlegt, wie ich diesen Tag am liebsten gestalten würde…so wie sie es sich wünschen würde – mit vielen Gästen, bunten Farben, glitzernder Dekoration und leckerem Kuchen…oder ganz für mich allein, versunken in Traurigkeit und dem riesengroßen Gefühl des Vermissens, ganz einsam an Emma´s Grab…

Denn eigentlich wollten wir mit dem Pastoralreferenten, der Emma´s Trauerfeier begleitet hat, eine kleine Andacht machen, aber das ist wegen Corona nicht möglich.
Deshalb musste ein anderer Plan her! 

Gestern, am ruhigen Sonntag, kam mir dann die Idee, die Emma ganz sicher auch gefällt:
Ich habe Einladungen an ihre Freundinnen und deren Mamas gestaltet, habe sie eingeladen, mit mir zusammen nachmittags an Emma´s Grab Luftballons steigen zu lassen. Ich habe dazu neun identische Steine gestaltet, sieben für ihre Freundinnen, einen für mich Zuhause und einen für Emma´s Grab. 

Heute habe ich die Einladungen verteilt und freue mich gerade sehr, daß mein Plan aufgeht! 

Nun bin ich in spannender Erwartung, mit Tränen in den Augen, auf diesen Tag und darauf, Emma´s Freundinnen mal wieder zu sehen. 

Emma freut sich bestimmt gerade mit mir…

Liebe Grüße an euch von

Marion mit Emma im Herzen

Emma-Hasen

Emma-Hasen an Emmas Grab

Vor kurzem hatte ich euch im Beitrag „Begegnungen“ von Doris erzählt.
Ihre Idee „Ein Hase für Emma“ hat bereits nach kurzer Zeit viele Menschen in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus bewegt.

Nämlich dazu bewegt, mit ihrem Können und ihrer Begabung, viele bunte zuckersüße Hasen zu nähen und andere dazu bewegt, einen EMMA-Hasen erwerben zu wollen, um so einen Teil für die Forschung gegen DIPG beizutragen. 

Ich bin überwältigt, von der Begeisterung der fleißigen Näh-Damen, die voller Tatendrang wunderhübsche Hasenmädchen und Hasenjungs nähen. Ebenso erreichen uns zahlreiche Kommentare und Nachrichten von Interessenten, die einen einzigartigen Emma-Hasen haben möchten.

Doris berichtet regelmäßig auf der Facebook-Seite Ein Hase für Emma über die Fortschritte und zeigt Fotos der Hasen, die sie schon erreicht haben. 

Eine ganze Hasenbande hat vor der Reise zu Doris vor einigen Tagen einen kleinen Umweg gemacht – zu Emma ans Grab. 

Denn Karin, eine liebe Freundin aus unserem Dorf, hat acht (!!!) Hasen genäht. Ich durfte die Hasen vor der Weiterreise auf Emmas Grab fotografieren, inmitten von Emmas „Original-Hasen“. 
Denn dieser Hase aus Emmas Kuscheltierfamilie hat Doris ursprünglich auf die Idee für die Aktion „Ein Hase für Emma“ gebracht.

Ich hoffe, Emma hat von oben stolz auf die Hasenbande auf ihrem Grab geschaut und uns lächelnd beobachtet. Bestimmt erzählt sie ihren Engelsfreundinnen und -freunden im Himmel immer, was es Neues in Sachen Emma-Hasen gibt.

Von Herzen danke ich allen Beteiligten für ihr Engagement – so trägt jeder einen Teil dazu bei, daß hoffentlich bald kein Kind mehr an DIPG sterben muß.

Ganz liebe Grüße

Marion mit Emma im Herzen

Rückblick

Rückblick…Reha Februar 2019

Heute möchte ich euch ein Video zeigen, das während der Reha Mitte Februar letzten Jahres aufgenommen wurde.

Emma war immer sehr sportlich, liebte es zu turnen, zu tanzen und uns etwas vorzuführen.

Nach der Diagnose und der Einnahme von Kortison legte Emma innerhalb von weniger Wochen etwa sieben Kilogramm zu. Für den kleinen Körper war dies eine Riesenbelastung, innerhalb kürzester Zeit etwa 30 % des ursprünglichen Körpergewichts zuzunehmen. Emma hatte teilweise starke Schmerzen in den Knien, so daß sie die Treppenstufen hinauf kletterte und hinunter rutschte, weil das Gehen zu sehr schmerzte. Auch zur Bestrahlung fuhren wir sie meist im Rollstuhl, um ihre Gelenke zu schonen. 

Umso schöner war es für sie, als sie bereits im Herbst 2018 nach dem Absetzen des Cortisons stetig Gewicht verlor.

So konnte sie wieder turnen, tanzen und sich bewegen, ohne Schmerzen.

Ihre Freude und besonders ihren Mut sieht man in diesem Video.

Wer das Video mit Ton anhört, hört auch meine ängstliche Stimme im Hintergrund, denn neben der Freude über die zurückgewonnene Beweglichkeit war auch immer eine gewisse Angst vorhanden. 
Angst, daß Emma sich verletzen könnte, auf den Kopf fallen könnte oder irgendwas, was einen Krankenhausaufenthalt nötig machen würde.

Diese Videos sind zum Teil sehr schmerzhaft für mich, traurige Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit mit Emma. Besonders die Reha hat uns soviel gemeinsame Momente gebracht…

Aber ich teile einen Teil der Momente gerne mit euch, um an Emma zu erinnern, sie zu ehren und sie ein klein wenig „lebendig“ zu halten.

Ansonsten ist bei uns der Alltag eingekehrt, wir sind alle mehr oder weniger gesund und versuchen, unser Leben so gut wie möglich zu bestreiten.

An Emmas Grab gibt es eine kleine Veränderung, wir haben eine kleine Steinplatte neben das Grab gestellt, auf dem eine Vase befestigt ist. Denn bald kommt das Frühjahr und wir können Emma immer frische Blumen bringen. Sie hat Blumen geliebt, besonders in den Farben rosa, pink und lila. 
Ich freue mich drauf und hoffe, sie sieht es und lächelt zufrieden.

In diesem Sinne – alle Liebe für euch!

Bis bald,

Marion mit Emma im Herzen

Emmas Trauerfeier

Emmas Urne

Samstag, 23. November 2019

Heute ist er, der Tag nach Emmas Auferstehungsfeier, der Tag, auf den ich so lange gewartet habe und den ich mir nicht vorstellen konnte.

Ich bin noch immer überwältigt, von den Gefühlen, den Eindrücken, den Emotionen und der Stimmung des gestrigen Tages sowie der Tage, Wochen und Monate davor.

Die Stunden vor der Trauerfeier vergingen wie im Flug für mich. Vormittags holten wir noch einen Einhorn-Folienballon ab, der als Deko in der Kirche stand und den Emma so wunderschön gefunden hätte. 

Ich benutze das Wort wunderschön nun bewusst, auch wenn es sich vielleicht befremdlich anhört, aber es war einfach wunderschön, so wunderschön wie meine geliebte Emma war und nun als Engel immer noch ist. 

Dann durften wir gestern vormittag noch einmal Emmas Urne bei unserer Bestatterin im Arm halten, ein letztes Mal, bevor sie schlussendlich am Nachmittag in ihrer Grabstätte, der Urnenstele, Platz nahm. 

Wir fuhren noch einmal nach Hause, suchten unsere Sachen zusammen und begaben uns dann zur Kirche und zum Pfarrhof, um die Vorbereitungen für die Trauerfeier fortzuführen. Viele fleißige liebe Helfer halfen bei der Vorbereitung der Helium-Luftballons, meine Freundin kam dazu und begann, Fotos als Erinnerung zu machen und die ersten Gäste trafen ein. Unsere Bestatterin brachte Emmas Urne und sie war wieder bei uns. 

Ich habe viele Worte, Umarmungen und Gesichter wie durch eine Blase wahrgenommen (und ich habe bewusst keine Medikamente zur Beruhigung genommen und bin sehr froh darüber!) – zu emotional war alles für mich und ist es jetzt, fast 24 Stunden später, noch immer. 
Es war der richtige Weg, diesen gefühlvollen Schritt mit so vielen lieben Menschen zu bestreiten! Unsere Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, so wie der Pastoralreferent, der uns begleitet hat, es auch genannt hat. 

Wir trafen uns im Pfarrhof mit allen Gästen, zogen mit dem Lied „Durch den Sturm“ zur Kirche und nahmen in der Kirche Platz. Unsere kleine Kirche war voll und draußen standen viele Menschen, die über einen Lautsprecher das Geschehen in der Kirche mitverfolgen konnten.

Wir hatten im Vorfeld lange gemeinsam den Ablauf geplant, der so wunderschön und fließend ineinander vonstatten ging, wie ich es mir gewünscht hatte. 

In der Kirche flossen persönliche Erzählungen, Lesungen, Fürbitten, 
Gebete und der Live-Gesang der Lieder „Ein Elefant für dich“ und „Das Leben ist schön“ so kurzweilig ineinander und gaben (glaube und hoffe ich) allen Beteiligten ein gutes Gefühl. 

Sicherlich war Emmas Auferstehungsfeier nicht die typische Trauerfeier, Beerdigung, Urnenbeisetzung, wie man sie in einem anderen Zusammenhang erlebt hat oder sich vorstellt. Aber für uns war das genau das Richtige, für unsere geliebte Emma, die wir so sehr vermissen. Wir haben immer daran gedacht, was sie sich gewünscht hätte, hätte sie es sich aussuchen müssen. 

Nach der Kirche wurden Luftballons an alle Gäste verteilt, die wir gemeinsam bei der Liedzeile „Lass jetzt los“ des Eiskönigin-Liedes losgelassen haben und nachsahen, wie sie im Himmel verschwanden. Dieser Moment war der bewegendste Moment der ganzen Trauerfeier und wird noch ganz lange nachzufühlen sein. 

Unser Pastoralreferent bat die Trauergäste, unserer Familie ein bißchen Raum zu gewähren, um die Urnenstele herum, zur Urnenbeisetzung. 

Es freute mich so sehr, daß viele viele Gäste weiterhin bei uns blieben und auch Teil dieses wichtigen Aktes waren. 

Das Grab, die Stele, die Urne wurden gesegnet, jeder aus unserer Familie konnte sich von Emma an der Urne persönlich verabschieden, bevor sie von unserer Bestatterin in die Stele gebettet wurde. 
Die Lieder „Mögen Engel dich begleiten“ und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ wurden von Emmas Erzieherin und ihrer Tochter wundervoll gefühlvoll gesungen und mit der Gitarre begleitet. 

Anschließend konnten alle Trauergäste an Emmas Grab gehen und sich auch von uns verabschieden. So viele Leute waren da und ich habe nur einen Bruchteil davon gesehen und wahrgenommen. Das tut mir im Nachhinein sehr leid, aber ich denke, das ist normal und hoffentlich auch für alle verständlich. 

Wir haben viele Fotos und auch Videos zur Erinnerung, über die ich so froh bin, weil sie Möglichkeit bieten, Momente immer wieder hervorzuholen und selig in Gedanken und Erinnerungen zu versinken. 

Ich werde einige Fotos mit euch teilen, aber nur wenig, da ich viele Bilder nicht teilen kann, da darauf die Gäste zu sehen sind und ich sie daher nicht veröffentlichen möchte/darf. 

Nach der Urnenbeisetzung sprachen wir noch mit ein paar Leuten, räumten den Pfarrhof auf und fuhren nach Hause. Dort erwarteten uns liebevolle Geschenke, Plätzchen, Kuchen, Karten und Wünsche, die uns hinterlassen wurden. Wir waren immer wieder überwältigt von all der Anteilnahme und fühlten uns wie bereits seit Wochen und Monaten getragen von so vielen lieben Menschen um uns herum. 

Der Tag endete spät, wir redeten viel über Emma und die würdevolle Trauerfeier mit all den schönen Facetten. 

Ich fühlte und fühle mich beflügelt, geleitet und gelenkt von Emma und ihrer Kraft und Liebe. Ich hoffe, ich kann das bis an mein Lebensende in mir tragen und davon zehren, denn all das hätte ich nicht in mir, wenn sie mir nicht ihre grenzenlose, bedingungslose Liebe gegeben hätte. So entstand das Band der ewigen Liebe, das uns nie trennen wird, egal wo sie gerade ist. 

Danke an alle, die bei uns waren – persönlich und in Gedanken – ihr alle zusammen tragt dazu bei, daß wir unseren Weg so gehen können, wie wir ihn gehen. Und das fühlt sich gut an! 

Nun ist Emma wieder bei uns im Dorf, in unserer Nähe, wir können sie jeden Tag besuchen. Ihr Grab ist das buntestes und für mich schönste auf dem ganzen Friedhof – so wie Emma als strahlender Stern immer für mich da sein wird! 

Bis bald, liebe Grüße

Marion mit Emma im Herzen