Heute melde ich mich mit einer persönlichen Erzählung, die mich unheimlich dankbar macht.
Denn vergangenen Donnerstag war ich in Emmas Vermächtnis unterwegs.
Bereits vor einigen Wochen bin ich bei Instagram auf „Frollein Tod“ gestossen.
Ich war von Beginn an fasziniert, von Judith Brauneis und ihrer Berufung als Leichenpräparatorin in einem Münchner Klinikum.
Ich sah, dass sie ein Buch geschrieben hat – „Im Himmel gibt’s Lachs“.
Interessiert folgte ich ihr und ihren Beiträgen.
Dann erreichte mich eine persönliche Einladung zu genau dieser Lesung, bei Baumann Bestattungen in Seysdorf bei Au in der Hallertau.
An den Ort, den wir im Herbst 2019 so oft besucht hatten, denn Ingrid Baumann und ihre MitarbeiterInnen haben uns nach Emmas Tod begleitet und stehen uns noch heute sehr nah.
Daher war es selbstverständlich, dass wir, mein Mann, meine Schwägerin und ich, zu der Lesung fahren werden.
Ingrid Baumann hatte eine wundervolle Idee, die ich kurz vor der Veranstaltung mit ihr besprach.
Alle, die Emmas Seite folgen, unser Schicksal und unsere Geschichte kennen, wissen, wie offen ich mit den Themen, die mich beschäftigen, umgehe.
Auch das Sterben und der Tod sind für mich nicht befremdlich, auch wenn ich ungewollt so plötzlich an das Thema herangeführt wurde.
Ab Emmas Diagnose am 13. Juli 2018 musste ich mich mehr oder weniger damit auseinandersetzen und sehe es dennoch als wundervolle Erfahrung, die mir persönlich die Angst vor dem Sterben und dem Tod genommen hat.
Vorgestern war es dann soweit.
Als wir in den Innenhof von Baumann Bestattungen liefen, sah ich es sofort – das Foto meiner wundervollen Tochter Emma, auf dem sie mit ihrem Plüschhasen in die Kamera lächelte. Auf einem Poster, den Flyern und Spendenboxen war sie zu sehen – meine Emma!
In ihrer Eingangsrede, in der Ingrid Baumann die zahlreichen Gäste begrüßte, erzählte sie von ihrer Zusammenarbeit mit Judith Brauneis und ihrem Buch – und von Emma. Mit Tränen in den Augen folgte ich ihren Worten, als sie berichtete, wie sie Emma, meinen Mann und mich begleiten durfte.
Da die leckere umfangreiche Verköstigung während der Lesung kostenlos war, bat Ingrid Baumann um Spenden für unseren Verein. Sie klärte kurz über Ein Hase für Emma, Emmas Vermächtnis e. V. und unserer Aufgabe, die Forschung und betroffene Familien zu unterstützen, auf.
Inmitten all der Menschen, die interessiert Judith Brauneis Erzählungen und Textpassagen aus dem Buch folgten, sass ich da und schwelgte in Erinnerungen. In traurigen, aber auch schönen Erinnerungen und Emma war ganz nah dabei.
Das Buch von Frollein Tod, das sie mit einer persönlichen Widmung versehen hat, liegt noch ungelesen hier.
Denn ein bißchen aufgewühlt bin ich zugegebenermaßen schon, von all dem, was mich seither noch mehr beschäftigt als vorher.
Ich danke Frollein Tod und Ingrid Baumann für den wundervollen Abend.
Allen Spendern danke ich von Herzen für die Unterstützung unseres Vereins Emmas Vermächtnis e. V.
Herzlichst
eure Marion
PS: Unsere Botschafterin Frida war auch dabei! Lest gerne in ihrem Beitrag, wie sie den Abend empfunden hat. Diesen findet ihr in der Facebook-Gruppe „Ein Emma-Hase auf Reisen“.